Ich gebe es zu – ich bin kein Wintermensch und werde zunehmens faul, wenn die Temperaturen unter 10 Grad fallen. Und so verfiel ich etwas in Winterschlaf mit meinen kleinen Touren durch Bonn. Aber damit ist jetzt Schluss – der Frühling ist da und damit auch wieder meine Bonntouren “Bonn zu Fuß”.
Vor einigen Wochen traf ich mich mit Anja Röhrig, die mich mitnahm zu einer ihrer Lieblingstouren in ihrem Stadtteil – dem Musikerviertel. Offiziell bekannt unter “Weststadt”. Seinen Namen hat das Musikerviertel, da hier die Straßen berühmten Komponisten gewidmet sind. Ich selbst habe in meinen ersten Jahren hier in der Mozartstraße gewohnt und kenne das Viertel ebenfalls sehr gut. Ich habe auch einen schönen Artikel im General Anzeiger gefunden über die Weststadt. In der Mozartstraße findet jährlich das tolle Mozartstraßenfest statt, dieses Jahr am 13.06.2015.
Aber nun zu unseren Rundgang!
Colmantstraße
Wir starten in der Colmantstraße. Das bekannteste Gebäude in der Straße ist sicherlich das LVR Landesmuseum Bonn. Ein imposantes Gebäude und sicher nicht jedermanns Geschmack, aber sehr eindrucksvoll. Im Restaurant des Museums DelikArt kann man wunderbar draussen die Sonne genießen oder wenn es kalt ist auch im Wintergarten. In der Vinothek des Restaurants kann man aber auch gleich seinen Lieblingswein käuflich erwerben.
An der Ecke Colamtstraße/Meckenheimer Allee einden sich einige interessante Geschäfte die wir uns einmal genauer ansehen.
Feinkost Bauer
Feinkost Bauer hat ein beindruckendes Sortiment an Feinkost, Wein, Öl und Essig. Der perfekte Laden für Liebhaber von exklusiven und feinen hausgemachten Delikatessen. Ein wirklich uriger Laden – unbedingt einmal reingehen. Anja und ich haben uns erst einmal durch die große Auswahl an Olivenölen probiert.
Morgentau Floristik
Direkt nebenan befindet sich einer der schönsten Blumengeschäfte Bonns – Morgentau Floristik. Hier findet man nicht nur tolle Blumen und Dekoartikel, sondern kann auch Blumen leihen oder an Workshops teilnehmen.
Kioskwagen
Wunderbar und fast schon nostalgisch – der Kioskwagen schräg gegenüber.
Bistro Petit Faim
Direkt hinter dem Kioskladen befindet sich in einem ehemaligen Schusterladen das kleine Bistro “Petit Faim”. Hier bekommt man kleine Speisen mit wechselnden Kunstausstellungen.
Meckenheimer Allee
Wir schlendern anschließend die Meckenheimer Allee entlang, vorbei an imposanten herrlichen Gebäuden.
Im Volksmund wird die Allee auch MACKENheimer Allee genannt, da sich hier so viele Psychiater mit ihren Praxen ansiedelten.
In Höhe des Poppelsdorfer Schlosses befindet sich das heutige geographische Institut. Der Bau von 1867 war einst das chemische Institut. Vor dem Gebäude steht die Statue des Chemikers Friedrich August Kekulé von Stradonitz, der am Chemischen Institut tätig war.
Nußallee
Ein kleiner Fußweg führt uns zu dem auffälligsten und schönsten Gebäude auf dem südlichen Campus der Universität Bonn. Ein markante achteckige Vorbau mit prächtigen Vierflügelbau aus Backsteinen. Das anatomische Institut einfach wunderschön. Eine nähere Beschreibung findet man in diesen Artikel des General Anzeigers.
Auf der Nußallee befinden sich weitere interessante Gebäude und auch ein kleines interessantes Museum im Geologisch-Paläontologischen Institut. Das Goldfuß-Museum (eines der “111 Orte in Bonn die man gesehen haben muss”).
Am Ende der Nußallee kommt man auf die Endenicher Allee und man sieht dort direkt ein riesige Gebäude, in dem heute das mathmatische Institut untergebracht ist. Das Gebäude war einst der Sitz der Landwirtschaftskammer Rheinland, welches man auch dem Schriftzug am Haupteingang entnehmen kann.
Kirche St. Michael
Entlang schöner Altbauten führt uns der Weg durch die Kaufmannstraße und schließlich zur Pfarrkirche St. Michael. Das interessante Bauwerk von 1953 war leider nicht zur Besichtigung geöffnet, soll aber sehr sehenswert sein, wie mir Anja berichtet.
Hier befindet sich im Kirchturm eine ehrenamtlich geführte kleine Bibliothek.
Baumschulwäldchen
Mitten in der Weststadt liegt der kleine Park “Baumschulwäldchen” – eine sehr schöne Parkanlage mit vielen alten Bäumen, die jetzt in naher Zukunft neu umgestaltet werden soll. Alle Informationen dazu findet man auf einer Website, die sich auf das Musikerviertel spezialisiert hat.
Der kleine, zierliche Barockbau des ehemaligen Gärtnerhauses der kurfürstlichen Baumschule “kurfürstliche Gärtnerhaus” dient heute Bonner Künstlern als reizvolles Ambiente für Wechselausstellungen.
Café Rausch
Unser Weg führt uns weiter am Beethovenplatz, über die Beethovenstraßen mit wunderschönen Altbauten, schließlich in den Kreuzbergweg zum Café Rausch. Weitere Bilder und ein Erfahrungebericht findet man hier.
Und hier endet unsere kleine Tour und wir gönnen uns einen leckeren Café.
Fazit
Das Musikerviertel ist ein das Viertel hinter dem Bahnhof – ohne schmuddelig zu wirken. Die Innenstadtnähe prägt natürlich das Viertel, aber auch die wunderschönen Altbauten aus der Jahrhundertwende.
Die Weststadt besteht u.a. durch das Gewerbegebiet rund um den Knauber, daneben gibt es aber auch sehr schöne und zum Teil sehr ruhige Wohnstraßen.
Hier im Musikerviertel habe ich in den ersten Jahren in Bonn gewohnt und mich sehr wohl gefühlt. Hier sind meine Kinder in den Kindergarten gegangen und in die Ballettschule in der Bachstraße. Sie haben beim Finanzamt Fahrradfahren gelernt und verstecken gespielt im Baumschulwäldchen. Auch für mich ein Stückchen Bonner Heimat!
Anja Röhrig
Anja und ich haben uns bei der Socialbar getroffen und waren uns gleich sympathisch. Anja ist überzeugte Multijobberin und Kreativworker: Als Historikerin, Journalistin und Autorin hat sie 2003 ihre Agentur für Kultur PR gegründet mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit in Kulinarik, Kultur und Gesundheit.
Als Sinncoach und ausgebildete Logotherapeutin berät sie in eigener Praxis und hält regelmäßig Vorträge und gibt Workshops. Weitere Informationen findet man auf der Media-Website, Praxis-Website folgt in Bälde.
Bilder
Weitere Bilder HIER bei Flickr
Links
www.musikerviertel-bonn.de Stadtteil-website Musikerviertel (im Aufbau)
General-Anzeiger Bericht über einen Spaziergang im Musikerviertel
LVR Landesmuseum Bonn
wikipedia.org/wiki/Rheinisches_Landesmuseum_Bonn
Delikart-Restaurant
Feinkost-Bauer
Morgentau Floristik
Bistro “Petit Faim”
Das anatomische Institut
General Anzeigers Bericht über das antaomische Institut
Goldfuß-Museum
Sitz der Landwirtschaftskammer Rheinland
Pfarrkirche St. Michael
buecherei-im-turm.de
Baumschulwäldchen
“kurfürstliche Gärtnerhaus”
Café Rausch
Erfahrungebericht Café Rausch
8 Kommentare
Leider beschäftigt sich die Darstellung überwiegend mit Geschäften, so dass hier der Sinn sehr deutlich wird, mit geringem Aufwand Geld zu verdienen. Die Infos über die Weststadt sind nach meiner Auffassung allgemein und damit entbehrlich…..
Das ist eine sehr traurige Unterstellung.
Ich verdiene hier mit meinem Blog und den Artikeln KEINEN einzigen Cent bisher.
Ja, ich stelle gerne besondere Geschäfte und Cafés vor und unterstütze damit gerne Kleinbetriebe!
Dazu stehe ich sehr gerne.
Ja, meine Artikel beschäftigen sich nicht mit dem historischen Kontext.
Das gibt es bereits schon in diversen Büchern und in anderen Artikel zu lesen, worauf ich gerne hinweise.
Mir fehlt schlicht weg die Zeit hier ins Detail zu gehen und ist auch nicht mein Ziel und Aufgabe.
Dieser Kommentar macht mich sehr traurig!
Viele Grüße
Michèle
Hej, Michèle,
auf “Morgentau”`s homepage war ich neugierig – und treffe Deine Seite.
Gut gemacht !
Meine Lehrzeit habe ich in der Poppelsdorfer Allee verbracht, habe jetzt nur noch selten Gelegenheit “in die Stadt” zu kommen, da wir als Familie in der Eifel (nahe Bad Neuenahr) einen Ziegenhof betreiben, mit mir als Käserin.
Wir waren im LVR Museum – mal wieder – und sahen unterwegs den mir altbekannten Blumenladen – in dem man jetzt gemütlich Kaffee & Süßes genießen kann – was wohl sehr neu ist. Wir hoffen sehr, dass diese Geschäftsidee Zukunft hat! Viel Freude weiterhin an Bonn`s schönen Seiten und alles Gute für Ihre Reisen.
Auf unserem Hof kann ein mobiler Übernachter 1 x kostenlos stehen.
Es grüßt Sie herzlich Christine Kupka-Thiebes
Liebe Christine,
vielen Dank für dein Kommentar, spannend…. Käserin!? Toll!
Wenn du magst komme ich dich mal besuchen und berichte darüber hier im Blog!?
Viele Grüße
Michèle
Hallo, Michèle,
in einem Monat sind die Zicklein da, ein Grund mehr, uns zu besuchen…
Bis dahin; Dir und Euch eine Gute Zeit!
Christine
Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen. Vielen dank für die Informationen.
Gruß Anna
Liebe Anna,
ja wir werden die Bonner Stadtteile nach und nach vorstellen. Leider bin ich beruflich gerade sehr eingebunden und finde wenig Zeit für den Blog. Aber ich hoffe bald wieder eine “Bonn zu Fuß” Tour vorzustellen, Material ist schon da 😉
Liebe Grüße
Michèle