Gastbeitrag: Lohnt sich ein Städtetrip nach Bonn?

Dezember 9, 2014 von bonnentdecken - 2 Kommentare

Als ich erfahren habe, dass ich auf diesem Blog einen Gastbeitrag schreiben darf, überkam mich die Panik. ,,Bonn? Gibt es in Bonn überhaupt irgendwas? Lohnt sich Bonn? Da ist bestimmt alles nur grau! Ich war noch nie in Bonn, was soll ich da denn schreiben?”
Schnell war klar, ich muss nach Bonn und es mir anschauen! Also hab ich meinen Koffer gepackt, mein Zugticket gekauft und bin ab nach Bonn. Und schon als ich ankam war ich positiv überrascht. Auch als ich am nächsten Tag zurückfuhr, war die Euphorie nicht verschwunden, – ganz im Gegenteil für mich Stand fest: ,,Ich muss noch einmal nach Bonn!” Wieso? Weil die Stadt toll ist und das versuch ich dir in den nächsten paar Zeilen näher zu bringen

 

DasBasecamp Hostel

Dieses Hostel ist der absolute Wahnsinn. Hier konnte ich endlich mal in einem umgebauten VW Bus schlafen. Doch auch für die Dragqueens unter uns, gäbe es ein in komplett pink eingerichtetes Wohnmobil. Ich fand das Hostel so gut, dass ich dem Hostel sogar einen eigenen Artikel gewidmet habe. Sogar Leute aus Bonn haben dort übernachtet, einfach weil sie mal raus aus ihren vier Wänden wollten. Wenn das nicht ein gutes Zeichen ist oder?

Der Haribo Fabrikverkauf

Nachdem ich am Hauptbahnhof meinen Koffer in einem Schließfach verfrachtet habe, bin ich los zur Wurzerstraße gefahren. Von dort noch 3-5 min gelaufen und schwupps bin ich im Paradies angekommen. Haribos in allen erdenklichen Sorten . Sorten die ich noch nie gesehen habe. Sortierte Gummibärchen – ja 1kg nur weiße, rote oder auch grüne Gummibärchen. Besser geht’s nicht. Die Pakete mit der Bruchware wären auch was für mich gewesen, da ich allerdings noch einen ganzen Tag in Bonn vor mir hatte, wären mir die Pakete leider etwas zu schwer gewesen.
So landeten in meiner Tasche nur 1kg von den weißen Gummibärchen (als Teil meines Geburtstagsgeschenk für meine Mama), Zitronen Ingwer Haribos für meine Mitbewohnerin, ein paar selbst zusammen gemischte blaue Kracher und Haribos die in Frankreich vertrieben werden. Man muss ja immer mal was neues probieren. Und selbst wenn mich das Hostel und Haribo nicht von Bonn überzeugt hätten wär es spätestens der nächste Punkt gewesen.

 

Das Haus der Geschichte

Ich konnte es selbst kaum glauben, als ich mich dafür entschieden habe, dort hinzugehen. Ihr müsst wissen, mit Kultur kann man mich nicht wirklich locken. Museen und so weiter finde ich sehr langweilig, ich laufe bei Städtetrips am liebsten durch die Straße und entdecke dabei die schönen Seiten einer Stadt. Da ich aber nur einen Tag da war, war dafür leider nicht so viel Zeit und so hab ich mir vorher diesen Punkt rausgesucht. Und sagen wir es so, zum Glück bin ich dort hingegangen.
Das Haus der Geschichte ist ein Museum zur deutschen Geschichte von 1945 bis Heute. Auf über 4000qm befindet sich die Ausstellung. Man kann interaktiv bei bestimmten Stationen mitmachen, es gibt ein kleines Kino in dem alte Kurzfilme abgespielt werden, viele Livemitschnitte wie zum Beispiel die Rede von J.F.Kennedy, mit seinem bekannten ,,Ich bin ein Berliner” Spruch. Zu der Dauerausstellung kommen auch immer wieder kleine wechselnde Ausstellungen. Vor allem ist hier zu bedenken, dass der Eintritt kostenfrei ist, das gibt dem Ganzen gleich nochmal einen Pluspunkt. Allerdings sollte man am Ende einen kleinen Obolus spenden, welches diese Ausstellung auch alle Mal verdient hat. Langweilig ist hier nichts!

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Der Rhein

Nach dem Haus der Geschichte bin ich bis zum Bonner Hauptbahnhof gefahren und hab mich dem Fluss der Stadt hingegeben. Ich hab mich einfach treiben lassen, bin am Weihnachtsmarkt vorbei gekommen, hab mir für eine Stunde einen Kakao bei Starbucks gegönnt und Menschen beobachtet, hab auf einem Wochenmarkt leckere Schafskäse-/Frischkäsecreme gekauft und probiert und hab mich plötzlich am Rhein wieder gefunden. Es tut sehr gut, einfach mal am Rhein entlang zu spazieren, die Gedanken treiben zu lassen und mal durchzuatmen. Den Stress des Alltags gehen zu lassen. Danach ging es wieder zurück in die Straßen von Bonn.

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Der Hofgarten

Als ich von weiten einen schönen Torbogen sah, war ich neugierig und musste mir das ganze näher ansehen. Wieso auch nicht? Dafür bin ich schließlich da, um soviel zu entdecken wie möglich. Aufjedenfall bin ich durch den Torbogen geschritten und habe dahinter einen sehr schönen kleinen Park entdeckt (später wie ich rausgefunden habe, war dass der Hofgarten). Im Hofgarten hab ich dann gedacht ich geh mal auf Angriff und versuche einen Bonner zu entdecken, mit dem ich mich unterhalten kann. Und recht schnell wurde ich fündig, auf einer Bank saß eine alte Frau im gelben Mantel, die schon sehr freundlich geguckt hat. Mit älteren Menschen kommt man im übrigen am Besten ins Gespräch. Ich weiß nicht woran das liegt, vielleicht weil sie einfach viel zu berichten haben? Oder vielleicht weil viele einsam sind, ist auch egal für mich war es einfach die ideale Möglichkeit mich mit jemanden zu unterhalten. Und ich saß keine zwei Minuten auf der Bank, als sie auch schon anfing mit mir zu reden. Erst war es sehr wirr, es ging um abnormale Menschen, taumelnde Menschen denen man helfen muss, und darum das man sich gegen das Göttliche aufbegehrt und die Natur sich irgendwann wehren wird. Nachdem diese Aussagen aber getroffen wurden, haben wir uns über alte Kameras und übers Reisen unterhalten. Sie hat mir von einer wundervollen Reise in Marseille erzählt und ich ihr von meinen Plänen auf Weltreise zu gehen. Sie hat mir Mut zu gesprochen und mir erzählt, dass sie das auch immer wollte, sich alleine nur nicht getraut hatte.
In einem schönen Park sitzen, das Wetter genießen, das Treiben beobachten und sich dabei mit jemanden fremden austauschen. Der perfekte Tag kann ich dazu nur sagen. Probiert es mal aus!

Der Weihnachtsmarkt

Am Ende meines Trips war ich noch auf dem Bonner Weihnachtsmarkt. Als Weihnachtsjunkie konnte ich mir den gar nicht entgehen lassen und zum Glück hatte er auch schon vor Totensonntag offen.
Ich hab die Zeit gleich genutzt um ein paar Weihnachtsgeschenke zu shoppen und meinen knurrenden Magen konnte ich auch mit Leckereien besänftigen. Vor allem das Langos mit Knoblauchsoße, Käse und Tomate war lecker – nur Pech für die anderen Zug Gäste die mit mir in einem Waggon sitzen mussten ;-).

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Fazit:

Ich habe sehr viel an diesem einen Tag erlebt in Bonn und habe dabei erst einen Bruchteil vom Ganzen kennengelernt. Die Menschen in Bonn sind alle superlieb, egal wen ich nach dem Weg gefragt habe oder gefragt habe, ob ich meine Tageskarte abstempeln muss, – wirklich alle waren höflich und manche sind sogar ein Stück mitgelaufen, damit ich auch wirklich richtig gehe. Ich möchte diesen Tag nicht missen und ich weiß jetzt schon, dass ich nochmal hinfahren werde. Also packt auch Ihr euren Koffer und los geht’s.

Habt ihr noch weitere Tips für meinen nächsten Trip in Bonn? Wo bist du am liebsten unterwegs in Bonn? Wir freuen uns über Kommentare!

Vielen lieben Dank Marieke für deinen tollen Bericht über Bonn. Ich hoffe Du kommst bald wieder einmal nach Bonn und dann verbringen wir einen Tag gemeinsam!? Marieke blogt unter flashpackcitygirl.de und wird demnächst auf Weltreise gehen.

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Wer hat Lust einen Tag in Bonn zu verbringen und seinen Erfahrungsbericht hier als Gastbeitrag zu verfassen!? Bitte sehr gerne bei mir melden!

Liebe Grüße
Michèle

*Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Blogwichtelaktion, bei der 27 Blogger sich zur Vorweihnachtszeit gegenseitig mit Beiträgen beschenken.*