Der heutige Beitrag kommt von Diana Scheffen. Diana-Isabel Scheffen wurde in Bonn geboren, hat in Bonn studiert und arbeitet in Bonn. Sie ist Mitautorin des Stadtführers “Endlich Bonn!”. Ich freue mich sehr, sie als Gastautorin an Bord zu haben. Liebe Diana, vielen Dank für deinen Artikel!
Famose Flauschtiere mit hohem Kuschelfaktor
Im Kunstunterricht sollte ich einmal ein Tier aus Ton modellieren. Ohne zunächst darüber nachzudenken, welches Tier es später sein würde, formte ich Körper, vier Beine, Hals, Kopf. Der Hals geriet sehr lang, wie eine Giraffe sah es aber nicht aus. Das markanteste an diesem Tier war jedoch, dass es ein äußerst sympathisches Grinsen im Gesicht hatte, woraufhin meine Familie es „das Grinse-Tierchen“ taufte. Es steht bis heute bei meinen Eltern in einer Vitrine im Wohnzimmer, und immer wenn ich es ansehe, entlockt es auch mir ein Lächeln.
Aussehen / Charakter
Es ähnelt wohl am ehesten einem Alpaka, und als ich am Wochenende die beiden Alpakas bei Bornheim-Brenig besuchte, musste ich wieder an mein „Grinse-Tierchen“ denken. Große Knopfaugen, die treuherzig in die Welt schauen, flauschiges Fell, das zum Streicheln animiert, eine Stupsnase, lustig hin und her wackelnde Ohren und freundlich nach oben gezogene Mundwinkel. Den von Natur aus liebenswürdig wirkenden Gesichtsausdruck haben sie mit den Delfinen gemein. Bei Alpakas funktioniert das Kindchenschema auch bei ausgewachsenen Tieren. Zudem haben sie – entgegen so manchem Vorurteil – ein äußerst friedvolles Wesen und werden daher gerne in der tiergestützten Therapie eingesetzt. In den südamerikanischen Anden, dort, wo die Alpakas herkommen, werden Kinder zu Paten von neugeborenen Alpakas und lernen so, Verantwortung für ein schutzbedürftiges Wesen zu übernehmen. Die positive Beeinflussung funktioniert also beiderseitig.
Vorurteil spucken
Aber Alpakas spucken doch! Das stimmt zwar, Menschen spucken sie aber nur in äußerst seltenen Fällen an, zum Beispiel dann, wenn sie gereizt werden. Normalerweise gelten ihre Spuckattacken Artgenossen und dienen der Verdeutlichung hierarchischer Strukturen oder drücken Unmut aus. Alpakas haben eben den Schalk im Nacken sitzen! Gefährlich ist die Spucke nicht.
Unterschied Lama / Alpaka
Wie unterscheiden sich denn Alpakas von Lamas? Lamas sind größer und kräftiger als Alpakas und werden als Lasttiere eingesetzt. Alpakas werden ihrer Wolle wegen gezüchtet. Ihre Wolle ist feiner, fühlt sich nicht so kratzig auf der Haut an wie Schafwolle und ist für Allergiker geeignet. Sie wärmt bei Kälte und kühlt bei Hitze. Alpakas sollten einmal im Jahr oder zumindest einmal alle zwei Jahre geschoren werden. Geschorene Alpakas gucken für gewöhnlich zunächst leicht pikiert aus der Wäsche – vom Pummelchen zum Strich in der Landschaft in weniger als zwei Stunden! An das neue Körpergefühl müssen sie sich erst einmal gewöhnen.
Aktivitäten auf den Farmen
Für einen Wochenendausflug ist Bornheim-Brenig ideal. Am schönsten und umweltfreundlichsten lässt sich die Gegend mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Hier gibt es neben den beiden Alpakas auch Kamele, Esel, Pferde, Kühe und Hühner. Man kann ohne Anmeldung hinfahren und sich am Anblick der Tiere erfreuen und sie streicheln, wenn sie sich zum Zaun bequemen. Ganz in der Nähe befindet sich ein Aussichtspunkt, von dem aus man an einem klaren Tag über Bornheim bis nach Bonn und zum Siebengebirge schauen kann. In Windeck-Kohlberg („Alpakas des Westens“) und in Rheinbach-Hilberath („Hilberather Wanderlamas“) ist es auch möglich, nach vorheriger Anmeldung Spaziergänge mit den Tieren zu unternehmen. Durch ihre ruhige und freundliche Art sind Alpakas ideale Wanderbegleiter für den durch die schnelllebige und hektische Welt gestressten Menschen.
Wo kann man Alpakas in der Nähe von Bonn finden?
Zum Beispiel bei
„Alpakas des Westens“, Rosterwiese 12, 51570 Windeck-Kohlberg.
„Alpakas des Westens“ ist eine Zuchtfarm, um die 50 Alpakas leben dort. Es werden Alpaka-Wanderungen angeboten, außerdem Führungen und Besichtigungen des Hofes.
Oder bei den
„Hilberather Wanderlamas“, An der Burg 27b, 53359 Rheinbach-Hilberath.
Hier stehen etwa ein halbes Dutzend Lamas und zwei Alpakas mit denen man Wanderungen unternehmen kann.
Oder in Bornheim-Brenig.
Diana-Isabel Scheffen wurde in Bonn geboren, hat in Bonn studiert und arbeitet seit ihrem Studienabschluss in – richtig geraten – Bonn. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit verfasst sie Essays und Geschichten. Sie ist Mitautorin des Stadtführers “Endlich Bonn!”. Bei der 2. Auflage, erschienen im Februar 2016, war sie für die redaktionelle Überarbeitung und Aktualisierung zuständig.
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